Einführung

Die Römerregion Chiemsee stellt sich vor

11 Gemeinden rund um den Chiemsee präsentieren gemeinsam ihre römische Vergangenheit - unterhaltsam und nach aktuellem wissenschaftlichem Stand. Durch die Kooperation kann der außergewöhnliche archäologische Gesamtbestand sowie die Lebensrealität vor 2000 Jahren in der Region sichtbar gemacht werden.

Ausgangspunkt für die römische Besiedelung rund um den Chiemsee war die Straßenstation BEDAIUM, das heutige Seebruck. In Seebruck zeugen zahlreiche Funde von einer Handwerkersiedung links und rechts der Straße, die von Salzburg kommend über eine Brücke den Ausfluss der Alz aus dem Chiemsee überwand, um dann Richtung der großen römischen Stadt Augsburg weiterzuführen.

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Die Brücke war das Zentrum der Ansiedlung; Brückenwachen kontrollierten jeden, der vorbeizog. In einem Tempel (an der Stelle der heutigen Kirche) wurde dem Bedaius gehuldigt, einem einheimischen Gott, den die römischen Siedler – wie im Römischen Reich üblich – der Einfachheit halber in den eigenen Götterhimmel aufnahmen.

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Vielleicht sah ein wohlhabender römischer Reisender die sanfte fruchtbare Chiemsee-Landschaft und beschloss, sich im Ruhestand mit seiner Familie hier niederzulassen – in einer Region, mit deren Bewohnern bereits Handel getrieben wurde, zudem nicht allzu weit entfernt vom regionalen römischen Zentrum IUVAVUM, dem heutigen Salzburg.

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Mächtige und reiche keltische Stämme lebten seit langem in Noricum, dem heutigen Österreich, deren Herrschaftsgebiet sich bis zum Inn zog. Die Kelten verstanden sich in der Kunst der Eisenverhüttung und waren Meister in der Schmiedekunst. Waffen aus norischem Eisen waren v.a. bei den Römern begehrte norische Handelsgüter. Um Christi Geburt wurde aus dem keltischen Stammesbund Noricum die römische Provinz Noricum, aus der weitere Familien in den Landstrich um den Chiemsee zogen und große Gutshöfe bauten mit Mosaikfußböden, eigenen Badegebäuden und jeder Menge kostbarer kunsthandwerklicher Gebrauchsgegenstände, deren Schönheit und Funktionalität heute noch beeindruckt.

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