Komm' mit in eine vergangene Zeit!

Marcus und Annilio – Abenteuer in der Römerregion

Eine Geschichte in elf Kapiteln
nach den Ideen von René Adler geschrieben von Annette Marquard-Mois

An jedem Ort der Römerregion Chiemsee erleben der Römerjunge Marcus und das Keltenmädchen Annilio ein kleines Abenteuer.

Archäologische und historische Hintergründe (PDF)

Einleitung

Vor 2000 Jahren sah es in unserer Region noch anders aus als heute. Der See war ein ganzes Stück größer, in den Mooren, Wäldern und an den Berghängen gab es Bären und Wölfe, und die Winter waren streng. Trotzdem lebten hier schon seit langer Zeit Menschen. Bereits viele Jahrhunderte, bevor die Römer an den Chiemsee kamen, hatten sich keltische Sippen in kleinen Dörfern angesiedelt.

Um das Jahr 0 unserer Zeitrechnung wurde die Region durch das mächtige Römische Reich – so genannt nach seiner Hauptstadt Rom – unterworfen. Zwar gab es keinen Krieg, aber die vorher freie keltisch stämmige Bevölkerung musste nun Steuern an die römische Verwaltung zahlen. Ab dieser Zeit war unsere Gegend ein Teil der römischen Provinz NORICUM.

Römische Siedler kamen und blieben. Die Region wurde ihre Heimat. Römische und keltische Kultur vermischten sich im Lauf der Zeit. Die Menschen lernten voneinander. Die keltische Bevölkerung übernahm vieles von den römischen Siedlern, mit der Zeit sogar ihre Sprache. Schließlich wurde rund um den Chiemsee Latein gesprochen.

Die römischen Siedler bauten große Landgüter, neue Straßen und betrieben regen Handel. Sie suchten sich Plätze mit einer Quelle oder einem Bach, mit einer Verbindung zu bestehenden Wegen und weiten Blicken über die Landschaft, so dass sie schon von weitem sahen, wer ihre Besitzungen betrat. Auch in Bernau ließ sich ein mächtiger römischer Beamter nieder und erbaute am Fuß des Hitzelsbergs einen Gutshof im typisch römischen Stil.

Marcus ist der Enkel dieses Römers. Sein Großvater Lucius Terentius Verus entstammt einer bedeutenden römischen Familie. Er hat sich viele Verdienste im römischen Staatsdienst erworben und will in seinem Bernauer Gutshof den Lebensabend genießen.  Deshalb gibt es in dem Gutshof alles, was für Römer zum guten Landleben gehört. Wie alle reichen Römer lässt sich Lucius Terentius Verus auch ein Badehaus mit warmem Wasser und Dampfbad bauen.

Marcus‘ Familie besitzt große Ländereien. Sein Vater, Caius Terentius Praesentinus, muss sich um allerlei kümmern: um das Vieh, den Getreideanbau, um Ernte und Lagerhaltung, und, nicht zu vergessen, um den Handel mit seinen Waren. Die Vorratshaltung besorgt Marcus‘ Mutter Iulia Romana. Vieles erledigen die Angestellten, einige davon Kelten, die sich in dieser Gegend besonders gut auskennen, aber auch Sklaven und Sklavinnen.

Eines Tages darf Marcus seinen Vater zu dem Oberhaupt einer keltischen Sippe begleiten. Caius Terentius meint, dass Marcus mit seinen neun Jahren alt genug sei, zu lernen, wie man feilscht und gute Geschäfte macht.

Die keltische Sippe wohnt in der Nähe des Sees und nennt sich „Bärensippe“. Zwischen den Hütten laufen Hühner herum. Eine Gruppe von Kindern jagt mit lauten Schreien hinter einem kleinen Schwein her. Neugierig mustern die Dorfbewohner die zwei römischen Besucher. Der Chef des Dorfes wohnt in einer großen Hütte in der Mitte des Dorfes. Er begrüßt Marcus‘ Vater wie einen alten Freund. Endlos verhandeln die zwei Männer und trinken dabei Honigwein. Marcus sitzt folgsam dabei und versucht, den Gesprächen aufmerksam zu folgen. Doch nach einer Weile brummt ihm der Kopf und er schaut sich in dem großen Raum um. Da sieht er ein Mädchen, das ihm Zeichen macht. Sein Vater ist so in das Gespräch vertieft, dass er nicht merkt, wie Marcus sich davonstiehlt. Vor der Hütte muss Marcus erst einmal jede Menge Fragen beantworten. Annilio ist die Tochter des Sippenchefs und sie brennt vor Neugierde auf alles, was mit dem römischen Leben zu tun hat. Öfter ist sie schon an dem Gutshof von Marcus‘ Familie vorbeigegangen und hat sich gefragt, wofür die vielen Gebäude da sind. Marcus ist verwirrt von Annilio. So ein Mädchen hat er noch nie kennengelernt! Seine Schwester Claudia hätte sich nie getraut, einen Jungen aus dem keltischen Dorf mit Fragen zu löchern.

Bernau

Baden auf römische Art

Prien

Ein Ausflug auf dem See

Bergen

Das beste Eisen der Welt

Pittenhart

Ein uraltes Heiligtum

Grabenstätt

Fußböden aus bunten Steinchen

Breitbrunn

Ochsen pflügen leichter

Bad Endorf

Römische Nachrichten auf Papyrus

Grassau

Heilmittel aus der Natur

Chieming

Römer lieben Inschriften

Seeon-Seebruck

Ein schöner Markttag

Aschau

Abschied von der Heimat